Landesklasse: Fortuna Babelsberg - SG Phönix Wildau 95 3:2 (0:1)
Ähnlich wie in der Begegnung gegen die Potsdamer Kickers bestimmte Fortuna optisch das Spiel, musste aber bis in die Schlussminuten kämpfen, um dieses Mal als Sieger vom Platz zu gehen. Ein Spielverlauf, der sicher bei den Anhängern des Vereins noch eine Weile im Gedächtnis bleiben wird.
Von der ersten Minute an schien es nur eine Richtung zu geben und diese hieß Wildauer Tor. Ein Angriff nach dem anderen wurde vorgetragen, allerdings zeigte sich da schon, dass der finale Pass zu ungenau gespielt oder der Abschluss zu hektisch gesucht wurde und die Freistöße fanden nicht ihr Ziel. Der Schock kam in der 7.Minute, als der erste Angriff der Wildauer eine "unsortierte" Fortuna-Abwehr vorfand und Phillip Lucke ungehindert zum 0:1 einschießen konnte. Der bisherige Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Auch danach hatte Fortuna mehr Spielanteile, allerdings zeigten die Wildauer mit ihrer Spielanlage und guten technischen Fähigkeiten, dass sie nicht umsonst als Tabellenzweiter angereist waren. Aus einer kompakten Abwehr versuchten sie immer wieder gefährliche Konter zu inszenieren und in der 13.Minute musste Rene Oschmann im Fortuna-Gehäuse Kopf und Kragen riskieren um gegen einen allein auf in zumarschierenden Wildauer Stürmer zu klären. Nun war auch Fortunas Defensive endgültig aufgewacht und so waren nur noch wenige Wildauer Konter zu verzeichnen, aber trotz der optischen Überlegenheit gelang Fortuna aus den bereits genannten Gründen nichts Zählbares Zwar wurde gut hinterlaufen, die Grundlinie mit anschließendem Rückpass gesucht, aber die Staffelung der einlaufenden Spieler stimmte nicht oder ein Abwehrspieler bekam im letzten Moment noch den Fuß dazwischen. Großartiges musste Sebastian Dix im Wildauer Tor nicht vollbringen. So verzeichnete Fortuna zwar eine optische Überlegenheit, aber numerisch lag Wildau mit 1:0 vorn.
Nach der Pause ein ähnliches Bild, Fortuna machte Druck, aber Wildau stand relativ sicher. In der 50.Minute spielte sich Fortuna, wie schon mehrfach in der 1.Halbzeit, auf der rechten Seite schön durch und dieses Mal kam die Flanke endlich genau und schön getimt auf den langen Pfosten. Pascal Baneth versenkte den Ball per Kopf zum 1:1 im Wildauer Gehäuse. Auch in der Folgezeit hat Fortuna optische Vorteile, aber Wildau stand sicher und versuchte mit geschickten Kontern zum Erfolg zu kommen. Beide Abwehrreihen lassen aber wenig zu, so dass beide Torhüter wenig Gelegenheit haben sich auszuzeichnen. Erst in der 73.Minute brennt es innerhalb einer Minute lichterloh vor beiden Toren.. Zunächst gibt es bei einem, an sich harmlosen weiten Flugball in den Fortuna-Strafraum ein Missverständnis, als zwei Verteidiger uneins sind und keiner den Ball wegschlägt. Urplötzlich ist dadurch Nico Ertel frei, seinen Schuss kam Alexander Galke von der Linie holen und den Nachschuss fischt sich Rene Oschmann. Glück gehabt, Fortuna! Fast im Gegenzug wird der eingewechselte Philipp Kubitza freigespielt, sein Schlenzer aus 12 Metern geht zwar über den Torhüter, aber auch knapp über den Dreiangel. Pech gehabt!
Nur 3 Minuten später schlägt es aber im Fortuna-Gehäuse ein und dieses Tor war, trotz des bösen Abwehrschnitzers, sehenswert. Ein Eckball von rechts erreicht den etwa 14 Meter halblinks vor dem Tor stehenden Philipp Lucke, der den Ball volley in den Dreiangel hämmert. Nun muss Fortuna "Alles oder Nichts" spielen, aber Wildau steht nach wie vor kompakt, lässt wenig zu. Fortuna erzielt zwar einen deutlichen Eckenvorteil, diese werden aber zu schlecht getreten, um daraus wirkliche Torgefahr zu erzeugen. In der 86. Minute dann die Duplette des 1:1 Ausgleichs, nur das dieses Mal Patrick Wolff am langen Pfosten per Kopf zum 2:2 erfolgreich ist.
Wenigstens einen Punkt gerettet, ging es wohl den meisten Fortuna-Fans in diesem Moment durch den Kopf. Aber noch waren mindestens 4 Minuten zu spielen. und das Spiel stand plötzlich wieder auf der Kippe. Würde einer der Wildauer Konter erfolgreich sein oder einer der Fortuna-Angriffe? Der späte Ausgleich schien aber bei den Wildauern als psychologischer Tiefschlag zu wirken und beflügelte Fortuna. Wildau wackelte plötzlich im Abwehrverbund. Das nutzte Tony Zimmermann eine Minute vor dem Abpfiff mit seiner Schnelligkeit aus, als er einen Pass vor dem herauslaufenden Keeper erreichte und gekonnt per Heber aus 14 Metern den Ball zum umjubelten 3:2 im Wildauer Tor unterbrachte.
Fazit: Auf Grund des Einsatzes, der größeren Spielanteile, ein letztendlich nicht unverdienter Sieg gegen einen kompakt stehenden Gegner, dessen gutes und stabiles Spielsystem sicher noch manchem Gegner Kopfzerbrechen bereiten wird. Positiv zu werten ist der Wille der Mannschaft, bis zuletzt zu fighten und als Sieger vom Platz gehen zu wollen. Unbedingt abzustellen sind dagegen die plötzlich wieder auftauchenden Diskussionen mit dem Schiedsrichtergespann und den Mitspielern, sowie die schlecht ausgeführten Standards (Eckbälle, Freistöße) und die teilweise zu hektischen Abschlussversuche bzw. die zu ungenauen Zuspiele vor dem Tor bzw. das schlecht gestaffelte Einlaufen in den 16-Meterraum bei den zahlreichen Grundliniendurchbrüchen (obwohl so oft geübt).