Landesliga: Fortuna Babelsberg – FSV Babelsberg 74 2:3 (0:2)
Den heutigen Spielbericht möchte ich mit dem Abschlusssatz des Spielberichtes vom vergangenen Sonnabend beginnen, der da lautete: „An dieser Stelle muss nicht nur der warnende Finger, sondern die gesamte Hand erhoben werden. Das gesamte Team ist mehr als gut beraten, sich nur auf die 90 Minuten zu konzentrieren und sich von allen Nebengeräuschen nicht blenden zu lassen. Weder der zu bespielende Platz, noch der Tabellenplatz (abstiegsgefährdet!) der 74-er, noch der scheinbar dünne Kader, werden uns in die Karten spielen.“ Leider ist es so gekommen, aber der Reihe nach.
Auf Grund der erneuten Sperre des Rasenplatzes und des vollen Spielprogramms auf dem Kunstrasen wurde die Partie kurzfristig um eine Stunde nach hinten gelegt. Die ersten Vorfrühlingssonnenstrahlen lockten fast 300 Zuschauer auf den Platz. Lange ist es her das es beim Einlass eine Schlange gab. Ein Derby verfehlt eben auch in der Landesliga nicht seinen Reiz und hat auch immer seine kleinen psychologischen Spielchen auf Lager. So kamen die Gäste im Heimschwarz unserer Mannschaft und es folgte noch vor dem Beginn ein Kleiderwechsel.
Trainer David Sommer gab der gleichen Startelf das Vertrauen wie in den letzten beiden Heimspielen und diese wollte auch gleich den Ton angeben, wurde aber kalt getroffen. Der erste Torschuss durch Nico Zanin in der 6.Minute brachte die schnelle Führung, der Fehdehandschuh war geworfen und es gab kein großes Taktieren mehr. Es dauerte einige Minuten, dann gab es auch die ersten Torannäherungen auf der Heimseite, allerdings noch nicht zwingend.
In der 22. Minute der zweite Knack im Spiel, Enis Wendland musste verletzt den Platz verlassen und Markus Goede kam für ihn. Und gleich darauf der dritte Rückschlag, einen langen Freistoß von der linken Seite köpfte Paul Unger gegen die Laufrichtung von Erik Firchau zum mehr als überraschenden 0:2 ein.
Unser Team musste sich mächtig schütteln, kam aber noch vor der Pause wieder, leider ohne Zählbares. So landete ein feiner Lupfer von Armand Ligouis an der Latte und nach einer guten Kombination über mehrere Stationen scheiterte Sascha Guthke an der Lattenunterkante.
In der Pause müssen wohl in unserer Kabine deutliche Worte gefallen sein, denn nach Wiederanpfiff war eine andere Körpersprache sichtbar, der Derbywille war deutlich erkennbar. In der ersten Viertelstunde scheiterten Dennis Weber und Tim Dethloff noch, aber der Anschlusstreffer lag in der Luft und nach einer guten Stunde tankte sich Dennis Weber energisch durch und schloss aus zwölf Metern hart und flach zum 1:2 ab, der Bann war gebrochen.
Nur fünf Minuten später, ein Freistoß von der linken Seite getreten von Maximilian Schmidt genau auf den Kopf von Dennis Weber und die Partie stand wieder auf Anfang und mit 25 Minuten war auch noch ausreichend Zeit das Spiel komplett zu drehen. Ein Großteil der Zuschauer war davon auch überzeugt, lag der psychologische Vorteil nun klar auf unserer Seite. Aber es kam ganz anders, die 74-er erholten sich zunehmend und kamen deutlich zurück. Eine Ecke von Wiliam Wehse landete, direkt geschlagen, am langen Pfosten und als Nico Zanin in der 84.Minute die Chance zum erneuten Führungstreffer hat, nutzt er diese sicher aus acht Metern zum 2:3.
Mit zwei weiteren großen Möglichkeiten hätten die Gäste schon vor dem Anpfiff den Deckel drauf machen müssen, wir hatten nur noch einen guten Kopfball von Markus Goede, das war in der Schlussphase dann zu wenig.
Nicht unerwähnt muss bleiben, das es trotz fünf gelber Karten ein insgesamt gesehen faires Derby war, Cornelius Grigoleitis leitete es völlig unaufgeregt, großzügig und auch mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.
Als Fazit kann man mehrere Phrasen gebrauchen, wie unter anderem die mit dem Derby und so weiter. Fußball ist oft auch eine Kopfsache und eine Sache der Einstellung, wie man auch während des Spiels mit den unterschiedlichen Situationen umgeht. Man muss durchaus der Einschätzung von Trainer David Sommer zustimmen, unsere Mannschaft hat durchaus ein gutes Spiel abgeliefert. Die Gäste haben trotzdem auch nicht unverdient gewonnen, sie waren mental an diesem Samstag einen Tick stärker. Das Gute an dem Ergebnis und den drei Punkten für den FSV Babelsberg 74 ist, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der Saison 2022/23 wieder mindestens zwei Derbys geben wird und auf die können sich die Fans wieder freuen.
Nun gilt es den wieder Kopf hochzunehmen, es wurde nur ein Spiel verloren. Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung besteht am kommenden Samstag in Velten. Anstoß ist in der Ofenstadt um 15.00.
Zum Vormerken, das nächste Fortuna Heimspiel steigt am Samstag den 26.März gegen Chemie Premnitz.