Landesliga: Fortuna Babelsberg – SV Eintracht Alt Ruppin 2:2 (2:2)

Eine Fan-Freundschaft verbindet Alt Ruppin und Fortuna Babelsberg und so bekamen die rund 100 Zuschauer an diesem Tag immer wieder gemeinsame Fan-Gesänge beider Lager zu hören. Durchaus nicht alltäglich auf unseren Plätzen.

Im Fernduell, mit dem nur um einen Punkt schlechter platzierten Stahl Brandenburg, hieß es für Fortuna, nun möglichst jedes Spiel zu gewinnen, wollte man nicht Gefahr laufen, den einen Punkt Vorsprung aus der Hand zu geben.

So begann das Spiel, gegen die im vorderen Mittelfeld platzierten Alt Ruppiner, wie erwartet. Fortuna hatte mehr Spielanteile, war offensiver. Während die Gäste aus einer leicht defensiven Grundordnung agierten.

Die ersten Chancen lagen dann auch auf Seiten der Gastgeber und sie waren durchaus gut. Bereits in der 4.Minute konnte Keeper Philipp Müller einen Schuss von Tim Dethloff gerade noch so zur Ecke klären. Und diese brachte sofort neue Gefahr sowie ein wildes Wirrwarr vor dem Alt Ruppiner Tor. Der Ball, letztendlich zum Einwurf geklärt, kam umgehend wieder in den Strafraum, doch Tim Dethloff konnte das Spielgerät nur an den Pfosten setzen.

Nur wenige Sekunden später rettete Torhüter Müller um Schnürsenkelbreite vor dem in der Mitte durchlaufenden Niclas Donatz. Fortuna schien auf Betriebstemperatur.

Doch nach den ersten zehn stürmischen Minuten waren auch die Gäste allmählich im Spiel und nach rund einer Viertelstunde gab es auch erste Torannäherungen, allerdings ohne wirkliche Gefahr. Sicherheit ging bei ihnen vor Offensive.

Fortunas Stürmer hatten es aber nun deutlich schwerer, da oft alle Alt Ruppiner bei Angriffen geschickt ein zwei Ketten-Bollwerk aufbauten, so dass sie immer wieder, manchmal auch im letzten Moment das Kurzpassspiel der Gastgeber unterbinden konnten.

In der 23.Minute dann, aus den „gefühlten Nichts“, das 0:1 durch Hugo Bloch, der vor dem Strafraum quer lief, nicht energisch genug angegriffen wurde und aus 18 Metern, mit dem ersten Torschuss der Eintracht, ins rechte obere Eck traf.

Doch postwendend, nur zwei Minuten später (25.), der 1:1 Ausgleich durch Sascha Guthke. Ein Freistoß aus halbrechter Position landete auf dem Kopf von Jonas Harwart, dessen Versuch konnte Keeper Müller noch abwehren, den nachfolgenden Kopfball von Guthke aber nicht mehr.

Fortuna spielte nun auf die Führung, aber Alt Ruppin blieb aufmerksam und ließ vergleichsweise wenig Gefährliches zu. Doch in der 33.Minute führte eine feine Einzelleistung von Dennis Weber zum 2:1, als er einen weiten Abschlag von Keeper Erik Firchau technisch gekonnt annahm, in den Strafraum eindrang und im Anschluss einen Verteidiger und auch Eintracht Schlussmann Müller aussteigen ließ. Das war sehenswert.

Von Alt Ruppin kam, was die Offensive betraf, weiterhin relativ wenig. Bis zum Sechzehner spielten sie durchaus gut mit, aber erst in der 40. Minute war der zweite nennenswerte Torabschluss zu verzeichnen. Doch der 16 Meter Schuss von Nino Purrmann ging deutlich am Tor vorbei.

Es schien alles für die Gastgeber zu laufen, doch in der 43.Minute war Fortunas Abwehr erneut nicht ganz im Bilde und Timo Buer konnte relativ unbedrängt am langen Pfosten zum 2:2 einköpfen. „Drei Chancen“, zwei Tore. Das kann man mit Fug und Recht als Alt Ruppiner Effektivität bezeichnen.

Da auch das Halbzeitergebnis von Stahl Brandenburg 1:1 lautete, hatte sich an der Fernduell-Konstellation aber bis dato nichts geändert.

In Hälfte zwei entwickelte sich das Spiel zunehmend zu Einbahnstraßenfußball. Fortuna belagerte von Minute zu Minute die gegnerische Hälfte mehr und die Gäste verteidigten mit Klauen und Zähnen ihr Tor und das Unentschieden. Zeitweilig stand Fortuna Keeper Erik Firchau allein am Mittelkreis, während sich alle anderen Feldspieler in der Hälfte der Alt Ruppiner befanden. Doch der Gäste Riegel hielt. Die Zahl der Karten auf Alt Ruppiner Seite (5 x Gelb sowie 2 x Gelb/Rot) spiegeln den Abwehrkampf aber ganz gut wieder.

In der Offensive gab es kaum noch ein nennenswertes Lebenszeichen der Gäste, Defensive ging über alles. Doch die Hausherren kamen, trotz hohem Ballbesitzanteils und „Anrennens“ nur noch zu Ecken und Freistößen. Und da auch in der Nachspielzeit ein, zumindest aus Zuschauersicht, „klares Foul“ im Strafraum nicht geahndet wurde (das Schierigespann hatte da wohl die bessere Sicht), blieb es am Ende beim 2:2 Unentschieden, dass die Eintracht mit Mann und Maus verteidigt hatte und das auch durchaus geschickt.

Da Stahl Brandenburg in Hälfte zwei noch souverän einen Sieg einfuhr, gab es den Wechsel an der Tabellenspitze, den der Gastgeber vermeiden wollte. Fortuna liegt nun mit einem Punkt Rückstand sowie dem schlechteren Torverhältnis auf Platz zwei und muss in den nächsten Spielen auf Schützenhilfe hoffen.

Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass die Mannschaft von David Sommer ihre eigenen Hausaufgaben am kommenden Sonnabend, den 20.05.2023 um 15:00 Uhr auswärts gegen den VfB Trebbin erfolgreich erledigt.

Die zwei Fortuna Tore präsentiert im Video von Guido Moll =>  https://youtu.be/iFY4dLeoy0U