Landesliga: Fortuna Babelsberg – FK Hansa Wittstock 1919 1:1 (0:1)
Der Tabellenletzte Hansa Wittstock gastierte am Samstag „Am Stern“ und die Warnungen vor dem Spiel wurden vermutlich nicht zu 100 % wahrgenommen. Wettermäßig waren für Ende Oktober hervorragende Bedingungen gegeben, leider fanden nur 75 Zuschauer den Weg zum Platz. Aber der Reihe nach.
David Sommer muss seit Neustadt den nächsten Langzeitverletzten mit Maximilian Strauß verkraften (auch Dir Max gute schnelle Besserung!) und so rückten diesmal Julien Fitzlaff und Jonas Scharffenberg auf die Außenbahnen und begannen in der Startelf.
Fast der größte Aufreger der ersten Hälfte war ein Trikotwechsel während des Spiels. Wenn man glaubt schon vieles gesehen zu haben, es gibt immer wieder etwas neues. Die Gäste spielten, von oben nach unten aufgezählt, in schwarz/grau/grau und unsere Mannschaft genau umgekehrt. Dies war schwer zu unterscheiden und so mussten nach fünf gespielten Minuten die Hemden getauscht werden. Davon wurde aber das Spiel nicht besser.
Wittstocks Keeper Philipp Müller musste während der ersten Hälfte nicht einen ernsthaften Ball parieren, dieser Fakt unterstreicht schon allein die Sturmmisere an diesem Spieltag. Andererseits standen die Gäste mit zwei Fünferreihen hinten und machten den Laden dicht, Passversuche durch die Mitte waren zum Scheitern verurteilt. Das Spiel über die Außenpositionen fand so gut wir gar nicht statt und so wurde es selten gefährlich. Der erste Wittstocker Konter im Spiel war auch die erste Chance. In der 34.Minute gewann Keeper Erik Firchau das 1:1 Duell gegen Hannes Monchau, indem er geschickt den Winkel verkürzte. Und es kam noch schlimmer, bei der zweiten Ecke in Hälfte eins (wir hatten nur eine) brauchte Patric Füllgraf nicht einmal springen, per Kopf erzielte er die überraschende Halbzeitführung. Überraschend deswegen, weil der Fortuna Ballbesitz bei gefühlten 75 Prozent lag. Deshalb sprachen Dauerzuschauer auch von der schwächsten ersten Hälfte der Saison, sie trafen damit fast ins Schwarze.
In der Pause müssen die Trainer klare Worte gefunden haben, nahmen auch Umstellungen vor. Maximilian Schmidt und Andreas Plaue kamen neu ins Spiel, während der ersten Halbzeit war schon Markus Goede für den verletzungsbedingt ausgefallenen Christopher Wittke eingewechselt worden. Es schien nun insgesamt ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen, Enis Wendland gab sofort nach Wiederanpfiff den ersten Torschuss ab, die darauffolgende Ecke nutzte der aufgerückte Markus Goede per Flugkopfball zum 1:1 Ausgleich. Dass dies dann schon der Endstand sein sollte, war nicht zu vermuten. Der Ballbesitzanteil änderte sich kaum, es ging fast nur in eine Richtung, jetzt auch besser über die beide Außenseiten. Die Wittstocker sollten mit Geduld müde gespielt werden, aber mit zunehmender Spielzeit hatten sie immer mehr den möglichen Punktgewinn vor Augen und knieten sich in die Aufgabe herein, vor allem auch und das muss unbedingt erwähnt werden, mit fairen Mitteln. Eine Möglichkeit hatten sie noch in der 56.Minute durch Julio de Siqueira, aber auch hier war Erik Firchau Sieger. In der letzten halben Stunde gab es dann nur noch Einbahnstraßenfußball, zeitweise befanden sich alle Feldspieler in der Wittstocker Hälfte. Zählbares gelang aber nicht, auch wurden nur einige Halbchancen herausgespielt. Die nun guten Spielzüge über die Außen konnten in der Mitte nicht veredelt werden, auch war immer wieder ein Abwehrbein dazwischen. Die sauberen Anspiele wie im Heimspiel gegen Trebbin gelangen einfach nicht und so landete nur noch ein Kopfball auf der Latte und dann war Schluss. Die Enttäuschung war jedem Spieler anzumerken, die Gäste jubelten über der unerhofften, letztendlich nicht unverdienten, Punktgewinn.
Zu dem Spiel muss unbedingt das souveräne Auftreten des Schiedsrichterkollektivs um Christian Jung erwähnt werden, die Partie blieb ohne gelbe Karten. In zwei, drei leicht kritischen Situationen wurde das kurze Gespräch mit den Spielern gesucht und kommunizierend gelöst, anstelle von Aktionismus.
Als weiteres Fazit bleibt aber auch, das sich nach den begeisternden Spielen im August und September zeigt, wie schwer es ist, das Niveau Woche für Woche zu wiederholen. Fußball ist, wie so oft erwähnt, auch eine Kopfsache und der muss endlich wieder frei werden. Nach dem Pokalsieg gegen den Oberligisten Seelow und dem emotionalen Hoch „Einzug ins Landespokal-Viertelfinale gegen Energie Cottbus“, steht jetzt der Fußballalltag an und der heißt nun mal Fortuna Glienicke und FC Schwedt. Los geht es am kommenden Samstag um 15.00 Uhr in Glienicke, auf dem dortigen Kunstrasenplatz gegen den Tabellenzweiten,, der an diesem Wochenende dem Spitzenreiter aus Ahrensfelde immerhin das erste Unentschieden abgetrotzt hat, Eine Woche später ist um 14 Uhr der FC Schwedt bei uns „Am Stern“ zu Gast.